Gibt es einen unproblematischen Drogenkonsum?

Dass der abhängige Drogenkonsum ein Problemverhalten mit Krankheitswert darstellt ist unumstritten. Auf Substanzmissbrauch (nach DSM IV) wird erkannt, wenn Beeinträchtigungen oder Leiden, mithin also problematische Zustände durch den Drogenkonsum, mindestens in einem von vier Bereichen gegeben sind: Wiederholtes Versagen bei wichtigen Verpflichtungen, wiederholte körperliche Gefährdung durch den Konsum, wiederkehrende Probleme mit dem Gesetz, wiederholte zwischenmenschliche Probleme.

Durch die Illegalität der weitaus meisten Drogen ist die Gefahr, dass es zu wiederholten Problemen durch Gesetzesverstöße kommt (Strafrecht, Verkehrsrecht, Fahrerlaubnisrecht) immer gegeben. Mit dem Verhalten des Drogenkonsums wird zumindest diese Gefährdung hingenommen, die einschneidende Folgen für die Person bedeuten kann.

Ein weiterer Gesichtspunkt wird durch die körperliche Gefährdung sichtbar. Drogen (ohne Alkohol und den arzneimitttelrechtlich zugelassenen Stoffen) werden illegal hergestellt, die Zusammensetzung, die Inhaltsstoffe und die Wirkpotenz sind den Konsumenten unbekannt.

Opiate und Opioide können akut lebensbedrohliche Zustände (Atemlähmung) hervorrufen, Kokain, Amphetamine und dessen Derivate (chemische veränderte Abkömmlinge) bewirken eine Verengung der Gefäße (Vasokonstriktion), belasten damit die Blutgefäße und können akut Herzinfarkte oder Hirnblutungen auslösen.

Der Begriff unproblematischer Drogenkonsum ist somit selbst hochproblematisch.

Der Konsum von Drogen beinhaltet Risiken.