Ist Sucht / Abhängigkeit heilbar?

Im engeren Sinn ist die Erkrankung oder Störung "Substanzabhängigkeit" heilbar, da die Diagnose nicht mehr zu stellen ist, wenn im Verlauf von 12 Monaten nicht mindestens drei der sechs zur Diagnose führenden Kriterien (starker Wunsch oder Zwang, verminderte Kontrollfähigkeit, körper­liches Entzugssyndrom, Toleranzentwicklung, Interessenseinengung, Konsum trotz schädlicher Folgen) vorliegen.

Die Überwindung der Abhängigkeit gelingt den betroffenen Personen in der Mehrzahl der Fälle. Die Erfolgsquoten stationärer und ambulanter Behandlungseinrichtungen sind hoch, bei Drogenabhängigkeit aber geringer als bei alkoholbedingten Störungen.

Da die Mehrheit der Betroffenen keine fachliche Hilfe in Anspruch nimmt ("Hemmschwelle") ist die bemerkenswert hohe Anzahl von etwa 70% Rückbildungen ohne fachliche Hilfe erwähnenswert. Das heißt, auch wenn keine Therapie durchgeführt wird, steigt die Mehrzahl der Erkrankten selbständig aus der Sucht aus, meist in einem Prozess über mehrere Jahre.

Im weiteren Sinn handelt es sich bei der Abhängigkeitserkrankung um eine chronische Krankheit, die in der Abstinenz symptomfrei ist, bei Konsum der Störung auslösenden Substanz aber (schnell) wieder das Vollbild mit allen Symptomen ausbilden kann.