Vorweg ist diese Frage sehr leicht zu beantworten: In den Beratungsgesprächen in der Jugend- und Drogenberatung Wolfsburg wird der Konsum von Cannabis nicht verharmlost. Und er wird auch nicht dramatisiert.
Aber dann wird es auch schon komplizierter. Wir betrachten jeden Cannabiskonsumenten und seine Lebensumstände sehr genau und differenziert. Eine Gefahrenanalyse für Cannabiskonsum, die auf alle Menschen und Konsummuster in allen Lebensumständen zutrifft, wäre nicht seriös.
Leider ist in diesem Thema eine so große Portion Ideologie enthalten, dass Ratsuchende (Konsumenten wie auch Angehörige) sich teilweise nicht auf sachliche Bewertungen einlassen können. Möglicherweise stellt sich dadurch gelegentlich ein subjektives Empfinden von Verharmlosung / Dramatisierung ein. Es zeigt sich jedoch immer wieder, dass es nicht hilfreich ist, in solchen Kategorien zu denken.
Vielmehr sind in der Beratung die allgemeinen Risiken jeweils in Beziehung zu setzen mit den individuellen Bedingungen der Person, die diese Droge einnimmt. Physische und psychische Konstitution, Lebensalter, soziale Integration und natürlich Konsumhäufigkeit und Konsumdauer sind als die wichtigsten Parameter dieses individuellen Risikos zu benennen.
Aus dieser Grundhaltung heraus entwickeln wir in der Beratung gemeinsam mit Ihnen Ihre ganz individuellen Lösungsmöglichkeiten.
Unsere Leitlinie
Da uns die Brisanz dieses Themas bewusst ist, haben wir unsere fachliche Sicht auf das Thema in einem Grundsatzpapier zusammengefasst.
Zusammenfassung unserer Leitlinie zur Beratung von Cannabis-Konsumenten und deren Angehörigen
Cannabis ist nach Alkohol die in Deutschland am weitesten verbreitete Rauschdroge. Mehrere Millionen Menschen konsumieren hier Cannabis gelegentlich oder regelmäßig. Dies, obwohl der Besitz nach dem aktuellen Stand des Betäubungsmittelgesetzes verboten ist. Die Jugend- und Drogenberatung Wolfsburg wird auch von Menschen aufgesucht, die hinsichtlich ihres eigenen Cannabiskonsums oder als Angehörige von Cannabis-Konsumenten Beratung suchen.
Wir möchten in unserer Beratung individuelle Folgenabschätzung anbieten. Diese basiert auf dem derzeitigen Erkenntnisstand und soll für Konsumierende und Angehörige eine orientierende Hilfe sein.
Eine gründliche Auseinandersetzung mit den Folgen des Cannabiskonsums zeigt ein differenziertes Bild. Es ergeben sich für in erster Linie ungeübte Konsumenten Risiken in Form von negativen Akutfolgen (Herzschlag, Übelkeit, zum Teil starke Ängste). Hinsichtlich langfristiger Folgen des Cannabiskonsums ergeben sich für bestimmte Personengruppen erhöhte Risiken: Kinder und Jugendliche, Herz- und Lungenpatienten, psychisch Kranke bzw. Menschen mit psychischen Störungen. Hierzu gehören auch Personen mit einem erhöhten Risiko zur Ausbildung einer psychotischen Störung (Schizophrenie). Darüber hinaus kann sich jeder Drogenkonsum aufgrund der Verstärkerfunktion durch die („belohnende“) Rauschwirkung zu einem problematischen, oder auch abhängigen Konsum entwickeln. Der starke Anstieg der Fallzahlen von Cannabiskonsumenten in der Drogenberatung Wolfsburg ist begründet durch das zunehmende Interesse dieser Personen, das eigene Konsumverhalten fachlich zu reflektieren, zu reduzieren oder zu beenden.
Bei einer moderaten (gemäßigten, maßvollen) Einnahme von Cannabis, insbesondere wenn keine weiteren Risiken in der Person gegeben sind, werden die sonst (bei regelmäßiger, hochfrequenter Einnahme) zu befürchtenden langfristigen Folgen weniger wahrscheinlich. Was moderat neben der Abgrenzung zum hochfrequenten (täglichen oder fast täglichen) Konsum im Einzelnen heißt, ist auch von dem individuellen Risikoprofil dieser Person abhängig. Für die Jugend- und Drogenberatung Wolfsburg ergeben sich aus der fachlichen Analyse bestimmte Konsequenzen. Insbesondere eine Beratung, die das individuelle Risikogeschehen noch genauer ins Blickfeld nimmt und die offen ist auch für Bemühungen von Konsumenten, neben Abstinenz andere weniger riskante Konsummuster zu erlernen. Aber auch deutliche Hinweise an Menschen, die nie Cannabis einnehmen sollten, da es belegbare Anzeichen für eine erhöhte Gefährdungslage gibt.
Leitlinie zur Beratung von Cannabis-Konsumenten und deren Angehörigen
Unsere ausführliche Leitlinie finden Sie hier als PDF-Dokument.
Cannabis im Straßenverkehr - Grundlagen
Unser Grundlagenpapier finden Sie hier als PDF-Dokument.