Substanz
Amphetamine (alpha-Methylphenethylamin, auch Phenylisopropylamin) gehören zu den synthetisch hergestellten Drogen mit stimulierenden Eigenschaften. Sie sind verschreibungsfähig und -pflichtig und wurden bzw. werden in der Medizin zur Behandlung von Übergewicht, Asthma oder Erschöpfung in wechselnden Formen wie Pulver, Kapseln, Tabletten oder Flüssigkeiten eingesetzt.
Amphetamine werden in der Drogenszene mit diversen Zusatzstoffen wie z.B. Milchzucker und Paracetamol versetzt und im Szenejargon als Speed oder Pep bezeichnet.
Konsumform
Speed bzw. Pep ist auf dem illegalen Markt meist in Pulver- oder Tablettenform erhältlich und wird gesnieft oder geschluckt, in seltenen Fällen injiziert.
Wirkungen
Die Wirkung setzt je nach Konsumform unterschiedlich schnell ein:
- bei nasalem Konsum (sniefen) nach 30 bis 120 Sekunden,
- bei oralem Konsum nach etwa 20 bis 30 Minuten
- und bei intravenösem Konsum innerhalb weniger Sekunden.
Nach 4 bis 6 Stunden klingt die Wirkung ab.
Vergleichbar mit dem Ecstasywirkstoff MDMA bewirken Amphetamine eine körperliche und geistige Aktivierung des Konsumenten.
Der Betroffene fühlt sich gestärkt, kraftvoll und von Sorgen befreit. Erhebliche intellektuelle Leistungen sind für einige Stunden möglich. Speed führt dem Körper jedoch keineswegs von außen Energie zu. Vielmehr verbraucht es die Ressourcen des Körpers bis zur völligen Erschöpfung. Nach einigen Stunden verringert sich die stimulierende Wirkung und ein Gefühl von Schwäche und Müdigkeit tritt ein.
Ein leichtes Gefühl der Euphorie wird von gesteigerten Selbstwertgefühlen und verminderten Unsicherheiten und Minderwertigkeitsgefühlen begleitet.
Mögliche Nebenwirkungen
- Der Amphetamin-Konsum kann zu Erhöhung des Blutdrucks, Herzrasen, Zittern der Hände aber auch zu Magenschmerzen und Übelkeit nach der Einnahme führen.
- Es kann zu innerer Unruhe, springenden Gedanken bis hin zu Panikzuständen kommen.
- Das nach außen gerichtete Verhalten kann in Aggressivität umschwenken, die Selbstwahrnehmung kann sich zu einer gefährlichen Selbstüberschätzung wandeln.
- Vergiftungserscheinungen äußern sich in Kopfschmerzen, Zittern, rasendem Puls oder Verwirrtheitszuständen. Außerdem können Bewusstlosigkeit und Herzrhythmusstörungen bis hin zu Herzstillstand die Folgen sein (siehe auch Erste Hilfe im Drogennotfall).
- Bei regelmäßigem Gebrauch der Substanz durch sniefen in die Nase kann die Nasenschleimhaut dauerhaft geschädigt werden.
- Dauerhafter Gebrauch führt zu starkem Gewichtsverlust und körperlichen Mangelerscheinungen.
- Massive Schlafstörungen und anhaltende innere Unruhe treten ein.
- Symptome wie Paranoia, Halluzinationen und starke Aggressionen im Wechsel mit Depressionen sind zu beobachten.
- Das Nachlassen der Wirkung wird häufig von einem vorübergehenden depressivem Zustand begleitet. Das verleitet nicht selten zu einem Wiederholen des Konsums.
- Die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist also sehr groß.
Wechselwirkungen
- Der kombinierte Gebrauch mit Substanzen, die ebenfalls im Gehirn wirken (z.B. Ecstasy) kann das Gehirn schädigen.
- Um die Wirkung von Amphetaminen zu beheben, werden nicht selten Beruhigungsmittel verwendet. Dies setzt allerdings einen gefährlichen Kreislauf in Gang, der nur schwer zu durchbrechen ist. Dieser Mischkonsum ist sehr risikoreich und die Wirkung kaum einschätzbar.
- Es gibt bislang keine langfristigen Untersuchungen zum kombinierten Gebrauch mit Genussmitteln wie Alkohol, Nikotin oder Koffein.
- Eine Gefahr für die Gesundheit kann in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden.
Safer Use
- Die Dosis sollte anfänglich 10 mg nicht überschreiten.
- Bei Vorerkrankungen der Organe, bei Herzgefäßerkrankungen sowie bei hohem Blutdruck, Diabetes, Epilepsie und Erkrankungen des Gehirns (neurologisches Krankheitsbild) solltest du auf die Einnahme von Speed ganz verzichten.
- Kein Konsum in der Schwangerschaft!
- Da der Reinheitsgehalt von Speed stark schwankt, ist es wichtig, dass du deine Quelle gut kennst.
- Gebrauche Speed nur in einem vertrauensvollen Umfeld und einem gefühlsmäßig stabilen Zustand.
- Nimm nicht gleich eine ganze Pille ein. Probiere erst ein Drittel oder die Hälfte einer Tablette.
- Denke besonders beim Tanzen daran Pausen zu machen und viel zu trinken (kein Alkohol), auch wenn du keinen Durst verspürst.
- Gönne deinem Körper Pausen, wenn es nötig ist.
Recht
Amphetamine unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz und sind verschreibungspflichtig.
Herstellung, Handel und Besitz ohne Genehmigung sind daher strafbar. Das führen von Fahrzeugen unter dem Einfluss von Amphetaminen ist verboten.