Methamphetamin

Methylamphetamin in Form von so genannten Crystals

Foto: United States Federal Government, Quelle: Wikipedia

Methylamphetamin in Form von so genannten Crystals

Foto: Radspunk, Quelle: Wikipedia

Substanz

Methamphetamin (Methylamphetamin-Hydrochlorid) ist ein künstlich hergestelltes Aufputschmittel, welches in Form von Tabletten (Yaba, Thaipille, Pervitin®), kristallinem Pulver (Crystal, Ice, Pico) oder als freie Base (Meth) gehandelt wird.

Konsumform

Die Substanz wird geschluckt, geschnupft, inhaliert (über Folie) oder gespritzt (in Wasser aufgelöste Tablette). Die Dosierung ist hierbei stark abhängig von der Reinheit der Substanz und liegt zwischen 2-25 mg.

Wirkungen

Methamphetamin gelangt rascher ins Gehirn als Amphetamin, der aufputschende Effekt sowie der Rausch sind stärker. Durch den Konsum wird die körpereigene Leistungsdroge Noradrenalin freigesetzt und gleichzeitig Dopamin ausgeschüttet.

Geschnupft tritt die Wirkung nach ca. 5-20 Min., geschluckt nach 30-45 Min., geraucht innerhalb von wenigen Sekunden ein.

Es kommt zu einer Erhöhung von Körpertemperatur und Blutdruck. Puls und Atmung werden beschleunigt, Hunger und das Bedürfnis nach Schlaf unterdrückt. Die Konsumenten berichten von einem gehobenen Selbstwertgefühl und einem euphorischen Zustand, unterdrücktem Schmerzempfinden, einem gesteigerter Rededrang (Laberflash) sowie einer luststeigernden, enthemmenden Wirkung. Weiter sind für Außenstehende die erhöhte Risikobereitschaft und eine extreme Nervosität der Konsumenten auffällig.

Vom Körper wird Methamphetamin langsam abgebaut. Die Wirkungsdauer beträgt 6-30 Stunden.

Mögliche Nebenwirkungen

Methamphetamin ist eine Substanz mit einem sehr hohen Abhängigkeitspotential und kann teilweise kaum von Amphetamin unterschieden werden. Verspannte Kiefermuskulatur, Mundtrockenheit, großer Flüssigkeitsverlust und erhöhte Herzfrequenz sowie erhöhter Blutdruck und Zittern am ganzen Körper, Reizbarkeit und aggressives Verhalten (vor allem in Kombination mit Alkohol) treten als Nebenwirkung nach dem Konsum auf.

Bei regelmäßigem Konsum kann es zu ständiger Unruhe, Schlaf- und Kreislaufstörungen, bis hin zu psychischen Störungen wie Psychosen, Depressionen und antisozialen Persönlichkeitsstörungen kommen. Daneben sind Gewichtsverlust, Hautentzündungen ("Speedpickel"), Zahnausfall, Magenbeschwerden und Krämpfe möglich. Bei Frauen kann der Monatszyklus gestört werden.

Der chronische Konsum begünstigt Hirnblutungen und Schlaganfälle mit plötzlichen Lähmungen.

Wechselwirkungen

  • Methamphetamin und Ecstasy: Die Ecstasy-Wirkung ist nicht spürbar. Starke Kreislaufbelastung und ein erhöhter Flüssigkeitsverlust können die Folge sein.
  • Methamphetamin und Cannabis: Cannabis kann die Wirkung von Methamphetamin verstärken.
  • Methamphetamin und Kokain: Hohe Belastung für den Kreislauf und unangenehme Begleiterscheinungen.
  • Methamphetamin und Medikamente: Der gleichzeitige Konsum von Beta-Blockern oder MAO-Hemmern kann lebensgefährlich sein.
  • Methamphetamin und Alkohol: Alkoholpegel wird nicht wahrgenommen. Gefahr einer Alkoholvergiftung.

Safer Use

  • Dosiere niedrig, Methamphetamin ist ein hochpotenter Stoff, der Wirkstoffgehalt unterschiedlich!
  • Nimm bei häufigem Gebrauch Vitamin C und D sowie Mineralien (Eisen, Kalzium und Magnesium) zu dir.
  • Um Gewichtsverlust vorzubeugen iss nach dem Konsum genug.
  • Trinke viel (alkoholfreie Getränke).
  • Beachte die Safer Sniefen-Regeln (immer ein eigenes Röhrchen benutzen, das Pulver so fein wie möglich zerhacken, die Nase vorher gründlich reinigen, die Benutzung von Geldscheinen vermeiden, sniefen ohne die Schleimhaut zu berühren, die Nase pflegen).
  • Verzichte auf Mischkonsum.
  • Achte darauf, Konsumpausen einzulegen.
  • Menschen mit psychischen Problemen, Bluthochdruck, Leber- und Nierenproblemen, Herz- und Kreislaufproblemen, Diabetiker und Schwangere sollten kein Methamphetamin konsumieren.
  • Trage besser keine Kopfbedeckung (Überhitzung des Körpers).

Recht

Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar. Crystal und andere verwandte Methamphetamine fallen unter das BtMG.

Achtung: Selbst wenn es nicht zu einem Verfahren kommen sollte, wird der Tatbestand in aller Regel an die zuständige Führerscheinstelle weitergeleitet und von dort geahndet (auch wenn man als Fußgänger „erwischt“ wurde).

Nachweisbarkeit

Methamphetamin wird nach dem Konsum fast vollständig im Magen aufgenommen und unregelmäßig im Körper verteilt. Der höchste Anteil findet sich im Fettgewebe wieder. Im Urin ist die Substanz bis zu 4 Tagen nach Konsum nachweisbar.

Im Blut kann der Konsum innerhalb von ca. 6 Stunden nach der Einnahme nachgewiesen werden.

In den Haaren ist jeglicher Drogenkonsum je nach Haarlänge nachweisbar (1 cm entspricht 1 Monat).