Pilze

Spitzkegeliger Kahlkopf (Psilocybe semilanceata) – enthält Psilocybin

Foto: Arp, Quelle: Wikipedia

Psilocybe cubensis getrocknet

Foto: Erik Fenderson, Quelle: Wikipedia

Psilocybe cubensis im Haus gezüchtet

Foto: Mädi, Quelle: Wikipedia

Substanz

So genannte Zauberpilze sind Pilze, die als Wirkstoff Psilocybin und Psilocin enthalten. Diese Wirkstoffe gehören zu den Halluzinogenen. Der Wirkstoffgehalt unterliegt starken Schwankungen und ist immer abhängig von Pilzart, Herkunft und Alter des Pilzes. Zauberpilze werden auch „magic mushrooms“ oder „Psilos“ genannt.

Psilocybe-Pilze können verhältnismäßig leicht mit anderen Arten verwechselt werden, von denen einige tödliche Vergiftungen auslösen können. Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Arten und weitere Bilder finden Sie auch auf Wikipedia.

Konsumformen

Die übliche Dosierung von psilocybinhaltigen Pilzen liegt bei 0,5 bis 2 g getrockneten Pilzen bzw. 5 bis 10 g frischen Pilzen, das entspricht ca. 5 bis 20 mg Psylocybin. Die Einnahme der Pilze erfolgt üblicherweise oral und erfordert einige Überwindung des Konsumenten, da die getrockneten Pilze abscheulich schmecken. Auch können die Pilze in Form eines Joints geraucht oder als Teeaufguss getrunken werden.

Wirkungen

Das Wirkspektrum hängt stark von der Dosierung, der Konsumform und der Verfassung des Konsumenten ab. Grundsätzlich wirken Zauberpilze halluzinogen, d.h. sie rufen Störungen der Wahrnehmung hervor.
Nach etwa 20 bis 60 Minuten setzt die Wirkung ein. Zu Beginn kommt es zu leichter Schläfrigkeit, einem inneren Wärmegefühl, der Blutdruck sinkt und die Pupillen weiten sich. Danach folgt eine Phase der Antriebssteigerung. Der User hat ein verändertes Raum-Zeitgefühl, eine veränderte Selbstwahrnehmung und ein erhöhtes Reizempfinden. Zudem sind optische Halluzinationen möglich. Nicht selten tritt auch eine aphrodisierende Wirkung ein, d.h. die Lust auf Sex erhöht sich.

Die eigentliche halluzinogene Wirkung ist nicht so stark wie die von LSD und setzt nach ca. einer Stunde ein. Die optischen Wahrnehmungsveränderungen (Halluzinationen) erreichen nach zwei Stunden ihren Höhepunkt und halten bis zu fünf Stunden an. Der Rausch klingt in der Regel sanft aus. Nicht selten schläft der Konsument dann ein.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Pupillen weiten sich, Puls und Blutdruck verändern sich, Erhöhung der Körpertemperatur (Schweißausbrüche), Atembeschwerden und Herzrasen können auftreten. Gelegentlich kann es zu Übelkeit kommen. Möglich sind auch Gleichgewichtsstörungen, ein verändertes Raum-Zeit-Empfinden, Verwirrung und Angstzustände; bei Reizüberflutungen können Panikattacken auftreten.

Der Konsum von Psilocybin kann latente (verborgene) psychische Störungen auslösen.

Wechselwirkungen

Durch Mischkonsum mit anderen Substanzen steigt das Risiko unkalkulierbarer Rauschzustände. Ebenso erhöht und/oder potenziert sich das Risiko gesundheitlicher Schädigungen. Der Verbindung Pilze mit Ecstasy / Speed werden, neben einem erhöhten Hitzeschlagrisiko, Hirnschädigungen nachgesagt.

Safer Use

  • Konsumiere nur Pilze von denen du ganz sicher weißt, dass es die richtigen sind!
  • Konsumiere Pilze nur ausgeschlafen und in guter psychischer und physischer Verfassung! (Set)
  • Konsumiere Pilze nicht alleine, sondern mit einem/einer BegleiterIn, dem/der du vertraust!
  • Achte auf das Setting. Wichtig ist eine stressfreie Umgebung, am besten in der Natur.
  • Pilze sind keine Partydrogen.
  • Konsumiere die Pilze nur nach einer leichten Mahlzeit; iss am besten 6 bis 8 Stunden nur noch wenig, um Übelkeit und andere unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden. Gut kauen!
  • Verwende wenn möglich getrocknete Pilze; wasche rohe Pilze vor dem Verzehr gut ab!
  • Bei heiklen Momenten während des Trips: Lass dich gehen, versuche nicht gegen die Wirkung der Pilze anzukämpfen.
  • Vermeide Mischkonsum, konsumiere Pilze auf keinen Fall mit Alkohol oder Medikamenten zusammen!
  • Meide Straßen und andere "gefährliche" Orte, dein Orientierungsvermögen kann gestört sein.
  • Bei Panikanfällen oder Horrortrips: siehe Allgemeine Informationen unter Erste Hilfe im Drogennotfall
  • Gönne dir nach dem Trip zumindest am Tag danach viel Ruhe und Erholung, um die Erfahrungen verarbeiten zu können.

Recht

Wer psychoaktive Pilze trocknet, erwirbt, anbaut oder sonstwie als Rauschmittel verarbeitet, macht sich strafbar. Die Pilze selbst stehen nicht unter dem BtMG, wohl aber deren Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin.